Geschichte
Ein leerer Rumpf in Griechenland
Im Dezember 1994 vernahm Christian Schär vom Verkauf des Rumpfes und entschloss sich sofort nach der ersten Besichtigung zum Kauf. Dies war allerdings alles andere als eine einfache Sache und Christian Schär lernte bald die Redegewandtheit und eher etwas unfeine Geschäftsmethoden des Schiffsmaklers kennen.
Als erste Aktion wurde die in der Zwischenzeit von Christian Schär umgetaufte die Segelyacht TIMANFAYA an einen günstigeren Platz transportiert. Der Name war für Christian Schär schon lange, bevor er ein Schiff in Aussicht hatte, klar. Timanfaya war ein ehemaliges Dorf auf Lanzarote, welches im 18. Jahrhundert bei einem Vulkanausbruch zerstört wurde. Heute ist ein Naturschutzpark im Vulkangebiet auf Lanzarote danach benannt.
Der Mast aus England
Im Frühling 1998 wurde der provisorische Innenausbau erstellt sowie die Segel in Hongkong bestellt. Auf Deck wurden nun die Winschen usw. provisorisch montiert. Mittlerweile wurde aus England der Mast (zwei Teile a je ca. 13 m), Grossbaum und Spibäume ans Mittelmeer geliefert. Nun war die Segelyacht soweit bereit, um den Transport in die Kalamaki-Marina zu organisieren. Am 27.5.1998 wurde die TIMANFAYA auf einen Tieflader verladen, um ihre Reise ans Wasser beim Mittelmeer anzutreten. Zum Glück übernahm der Gastgeber die gesamte Organisation des Transports, galt es doch entsprechende Bewilligungen einzuholen.
Aus England kamen nun für rund 14 Tage zwei Spezialisten des Mastherstellers und riggten den Mast auf. Nun galt es, alles weitere vorzubereiten, damit die TIMANFAYA so bald wie möglich gewassert werden konnte.
Schwimmt die Timanfaya?
Am 19.6.1998, um 9.00 Uhr war es endlich soweit. Die Segelyacht TIMANFAYA wurde im Mittelmeer eingewassert!
Nun kamen die bangen Momente, ist alles dicht? Ja, mit Ausnahme eines Seeventils, welches jedoch abgedichtet werden konnte, schwamm die Segelyacht TIMANFAYA wie erwartet. Es galt, die restlichen Vorbereitungen zu erledigen und die erste Probefahrt unter Motor zu absolvieren.
Und schon kam die erste Crew in Athen an, um beim Überführungs-Segeltörn durch das Mittelmeer nach Südfrankreich zu helfen. Da die Segel aus Hongkong leider etwas Verspätung hatten, verzögerte sich das Auslaufen in Athen noch um einzelne Tage. Nachdem jedoch die Zollformalitäten für die Segel erledigt waren, galt es, von den Gastgebern in Athen Abschied zu nehmen.
Nachdem die Segel angeschlagen waren und entsprechende Vorräte verstaut waren, konnten wir am
1. Juli 1998 in See stechen. In der ersten Bucht wurde provisorisch der Name TIMANFAYA auf das Heck gepinselt. Wir segelten südlich um den Peleponnes, weiter durch die südliche Adria entlang der Südseite von Italien. Ja und da kamen wir das erste Mal in einen Sturm, wir konnten unseren Kurs nicht mehr halten und mussten vor dem Sturm ablaufen. Im noch leeren Rumpf der Segelyacht TIMANFAYA wurde es recht ungemütlich und laut. Es waren die ersten bangen Minuten. Hält alles? Sind die Schweissnähte, insbesondere am Kiel in Ordnung? Ja, es hielt alles, ausser einigen kleinen Kratzern am Grossbaum nach einer Patenthalse überstand die Segelyacht TIMANFAYA den ersten Sturm auf dem Überführungs-Segeltörn im Mittelmeer unbeschadet.